WAS DARF ICH BITTEN?

Braucht es einen guten Grund, um zu Tanzen? Oder ist Tanzen selbst Grund genug für eine Gesellschaft?

Auf der Suche nach dem, was das alles zusammenhält, versuche ich zuerst eine Wendung hin zu dem, was Sache ist, und frage: Was darf ich bitten?

Das Glück des einen mag vielleicht nur durch das Glück des anderen gelingen. Was darf ich also bitten, was kann ich vortanzen, was muss ich voraussetzen?

Die Wendung hin zu dem, was Sache ist, vollzieht den Body Turn. Und wenn das Soziale immer schon körperlich vermittelt ist, und das, was Pierre Bourdieu Habitus nannte (die Struktur unseres Fühlens, Denkens, Klassifizierens) immer auch ein Urteilen ist, wenden wir die Sache weiter und sagen: Tanzen ist nicht urteilen.

Aber andererseites gehen wir vollständig darin auf, die Tanzenden zu beobachten. Wir lieben es jenen zu zuschauen, die ihre Sache gut machen, ob sie nun Tanzen können oder nicht. Können wir für dieses befangen sein im Urteil, das schaut, mit diesem Zustand des vor das Urteil der anderen geratens der Tanzenden eine Sprache finden, die beschreibar macht, was passiert?

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“Was darf ich bitten?” ist ein Arbeitstext aus meinen Notizbücher. Ich habe mich mit den diesem Text zu Grunde liegenden Annahmen seit der Veröffentlichung am 17. September 2010 immer wieder in neuen Zusammenhängen auseinandergesetzt. Im Nachtradioprojekt TODA LA SEMANA auf 98.3 Superfly genausau wie in der Konzeption der JET LAG ALL STARS RADIO SHOW auf dem ORF Radio Ö1.

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